Frauenmantel – Ein Heilpflanzen-Portrait

Der Frauenmantel (Alchemilla vulgaris)

 

Der Frauenmantel ist eine der wichtigsten Heilpflanzen in der Frauenheilkunde. Ihm wurden auch andere Nahmen wie z.B. „Frauenhilf“, „Mutterkraut“, „Marienkraut“, oder „Allerfrauenheil“ gegeben, die seine Bedeutung in der Frauenheilkunde unterstreichen.

Das unverwechselbare Aussehen des Frauenmantels:

Die feinen, grünen mehrfach gelappten Blätter des Frauenmantels, sind wie ein Röckchen oder Kelch gefaltet. Der Rand der Blätter ist leicht gezackt. Es wird unter anderem geschrieben, dass das Aussehen dieser Blätter an den Umhang der Jungfrau Maria auf mittelalterlichen Gemälden erinnert. In der Mitte eines jeden Blattes sammelt sich Regen oder Tau. Der Tautropfen entsteht über Nacht im Herzen des Blattes, weil die Pflanze Feuchtigkeit aus dem Boden aufnimmt und nach Außen bringt. Dieses Phänomen weist auf die stark zusammenziehende Wirkung des Frauenmantels hin. Auch über den Blattrand kann die Pflanze überschüssiges Wasser ausscheiden. So kann man dort winzige Wasser-Tröpfchen sehen. Die gelben Blüten des Frauenmantels sind eher unscheinbar und nur wenige Millimeter groß. Sie entstehen zwischen Mai und September in stark verzweigten Blütenständen. Kleine einsamige Nüsschen sind die Früchte des Frauenmantels.

 

Inhaltstoffe des Frauenmantels:

Gerbstoffe, Bitterstoffe, Saponine, Flavonoide, Phytosterine, Salicylsäure und Lipide sowie ätherisches Öl

 

Heileigenschaften des Frauenmantels:

zusammenziehend, harntreibend, menstruationsregulierend, krampflösend, empfängnisfördernd, blutstillend, entzündungshemmend, antioxidativ, blutreinigend und gestagenartig sowie eisprungfördernd.

 

Anwendungsmöglichkeiten des Frauenmantels:

Waschlösung, Salbe, Zäpfchen, Urtinktur (alkoholischer Auszug der Pflanze) oder homöopathisch.

Auch in der Spagyrik, einer besonderen Form der Pflanzenheilkunde, ist der Frauenmantel unerlässlich, wenn es um „Frauenbeschwerden“ geht.

 

Indikationen des Frauenmantels:

  • Krampfhafte und schmerzhafte Menstruationsblutungen
  • Unregelmäßige Menstruationsblutungen
  • Zwischenblutungen
  • Kinderwunsch
  • Vorbeugend gegen Schwangerschaftsstreifen
  • Stärkung des Bindegewebes, insbesondere nach einer Geburt
  • Stärkung der Geburtsorgane
  • Förderung der Milchbildung
  • Brustentzündung
  • Vorbeugend gegen hormonell bedingte Fehlgeburten
  • Gebärmuttervorfall
  • Akne
  • Wechseljahrbeschwerden
  • Stimmungsschwankungen vor der Menstruation
  • Scheidenentzündungen
  • Scheidenausfluss
  • Wunden, besonders eitrige Geschwüre
  • Mundschleimhautentzündungen
  • Innere Verletzungen
  • Durchfall
  • Blähungen